Meli und Sakana unterstützen die Anderen von einem Hügel aus mit ihren Bögen und so mancher Pfeil fand sein Ziel. Am Anfang kam kein Feind näher an den Hügel heran, doch mit der Zeit drängten auch einige Feinde in Richtung ihres Hügels.
Sakana und Meli mussten nun ihre Stellung auf dem Hügel verteidigen und konnten so die Anderen nicht mehr so häufig mit ihren Pfeilen unterstützen.
Nach kurzer Zeit spürte Meli das Sakana unruhig wurde. Sie stellte sich neben sie, als sie gerade mal Luft zum verschnaufen hatten, da keine Feinde in Sicht waren und blickte sie besorgt an. Es brauchte keine Worte um zu wissen, das irgendetwas nicht stimmte. Sakana erwiderte ihren besorgten Blick und murmelte: ?Azaron?.
Meli nickte, blickte dann über das Gebiet vor ihnen, schaute Sakana an und zeigte ihr wo sie die Anderen vermutete. Sie zögerten nicht lange, sondern machten sich gleich auf den Weg. Zuvor steckte Meli ihren Bogen weg und zog ihr Schwert, damit sie schneller laufen konnte und beweglicher war. Dann liefen sie den Hügel hinab und auf dem Weg nach unten, kamen ihnen acht Feinde entgegen. Meli konzentrierte sich und murmelte einen Spruch, während Sakana ihr mit dem Bogen Deckung gab. Als Meli den Spruch fast beendet hatte, gab sie Sakana ein Zeichen, welche daraufhin zurück trat. Dann wurden die Feinde durch einen starken Windstoß zu Boden und durch die Gegend gewirbelt. Von den eben noch acht Feinden waren nur zwei übrig geblieben und diese stellten keine sonderliche Gefahr mehr da, da sie stöhnend auf dem Boden saßen und das Weite suchten, als Sakana und Meli sich ihnen näherten.
Meli und Sakana hatten die Anhöhe verlassen, als ihnen unten auf der Ebene ein eiskalter Wind entgegen kam. Sie fühlten eine enorme Kälte und könnten ihren Atem sehen. Meli begann zu zittern und nach kurzer Zeit zitterte auch Sakana, der Kälte normalerweise nicht viel ausmachte. Sakana und Meli blickten sich fragend an und dann um.
Das hatte nichts Gutes zu bedeuten - soviel war sicher. Doch was ging hier vor sich? Magie? Doch von wem?
Meli und Sakana suchten hinter einigen Bäumen Deckung. Sie mussten ohnehin durch einen kleinen, aber nicht sehr dichten Wald um zu den Anderen zu gelangen. Das hatten sie von der Anhöhe aus gesehen, der direkte Weg würde über einen Fluss führen, von dem aber keiner so genau wusste wie tief er war. Außerdem würden am Fluss noch mehr Feinde auf sie warten.
Als sie ihren Weg fortsetzen wollten, vernahmen sie schallendes Gelächter. Ein in dunkel-blauer Robe gekleideter Mann kam ihnen entgegen.
?Wer seid ihr??, wollte Sakana wissen.
?Das ist unwichtig, denn Ihr werdet alle untergehen und Avalon wird in Trümmern liegen. Doch das werdet ihr nicht mehr erleben. Vergesst eure Gefährten und genießt euren letzten Atemzug?, erwiderte der Mann mit finsterer Stimme und Meli lief ein kalter Schauer den Rücken runter. Der Mann schien offensichtlich ein Magier zu sein, da er sogleich damit begann einige Worte zu murmeln. Vermutlich einen weiteren Zauber.
Sakana und Meli zögerten nicht lange, sie mussten den Magier daran hindern einen weiteren und vermutlich noch schlimmeren Zauber zu sprechen. Meli lief dem Magier mit gezogenem Schwert entgegen und Sakana gab ihr mit ihrem Bogen Deckung. Sie versuchte einen Zauber auf ihre Pfeile zu sprechen, doch der andere Magier schien dies zu verhindern, es klappte nicht und so schoss sie ihren Pfeil so auf den Magier. Doch er verfehlte diesen und auch Melis Schwert Angriff wurde von dem Magier mit seinem Schwert abgeblockt. Seinen Zauber hatte er immerhin nicht zu Ende sprechen können und er fluchte leise. Der Mann blickte Sakana und Meli mit kalten Augen an und diese veränderten sich von grün in dunkel-blau. Meli spürte auf einmal wieder die Kälte, die sie durch den Angriff ignoriert hatte. Doch diesmal schien es immer kälter und unerträglicher zu werden.
Sakana hatte Schwierigkeiten mit dem Zielen, so dass sie versuchte näher an das Kampfgeschehen zu gelangen, um aus kurzer Distanz besser zielen zu können. Sie lief Richtung Meli. Doch jeder Schritt fiel ihr immer schwerer, je näher sie den Beiden kam und auch sie spürte die Kälte wieder.
Meli begann einen erneuten Angriff, doch der Magier blockte erneut ihre Klinge ab. Allerdings schien der Mann nun auch nicht mehr so schnell wie am Anfang zu sein. Immerhin, dachte Meli, das bringt uns wenigstens einen kleinen Vorteil.
Beim nächsten Angriff hatte sie Glück und streifte den Mann am Bein, so dass dieser sie erstaunt ansah. Aber es schien ihm nichts auszumachen, denn er startete sogleich einen heftigen Gegenangriff.
Sakana war nun wieder in einer besseren Schusspositon und griff wieder in den Kampf mit ein und beide merkten, dass es dem Magier schwer fiel, sich gegen zwei Angreifer zu behaupten.
Doch Meli hatte das Gefühl, das Schwert kaum noch führen zu können, es fühlte sich so schwer an. So konnte sie sich nicht mehr so gut konzentrieren und blockte den nächsten Schlag des Magiers nicht mehr richtig ab. Das Schwert streifte ihren Schwertarm und sie schrie kurz auf. Sie versuchte es zu ignorieren, da sie wusste dass sie den Magier nur gemeinsam besiegen konnten.
?Macht euch keine Hoffnungen, ihr werdet eure Gefährten nicht mehr erreichen. Wer weiß, vermutlich sind sie schon alle tot.?, hauchte der Magier ihnen entgegen, als Sakana und Meli ihn immer mehr zurückdrängten.
Dieser Satz entfachte die Wut und Verzweiflung von Meli und Sakana's Blick wurde blasser, doch versuchten sie dennoch kontrolliert zu kämpfen.
Die Augen des Magiers veränderten sich erneut, als es Meli mit ihrem Schwert und Sakana mit einem ihrer Pfeile aus nächster Entfernung gelang dem Magier ein Ende zu setzen.
Nach dem Kampf standen Sakana und Meli Rücken an Rücken. Dieser Kampf hatte ihnen einiges abverlangt und sie waren unendlich erschöpft. Beide sanken vor Erschöpfung neben dem Magier zu Boden. Nun umhüllte sie wieder die unendliche Kälte. Beide begannen zu zittern, noch stärker als zuvor und Sakana flüsterte: ?Wir werden es nicht mehr zu den Anderen schaffen.? Meli nickte bloß.
Diese Kälte, so kalt war ihr noch nie gewesen. Warum nahm sie kein Ende? Meli schloss ihre Augen in der Hoffnung, dass die Kälte verschwinden würde wenn sie sie wieder öffnete. Doch dem war nicht so. Meli hörte Sakana leise ihren Namen rufen und es gelang ihr kurz und unter größter Mühe die Augen zu öffnen. Sie sah das Sakana neben ihr war und ihr gerade langsam die Augen zu fielen. Ihre Hände die Melis Schultern gehalten hatten, lösten sich. Dann kippte Sakana mit Azarons Namen auf den Lippen um. Sie hatte versucht wach zu bleiben und Meli daran zu hindern die Augen zu schließen. Sakana hatte es geschafft sie zu wecken, konnte aber selbst nicht mehr wach bleiben. Diese Kälte sollte endlich aufhören, wir wollten hier nicht erfrieren, dachte Meli. Sie wollte Sakana's Namen rufen und sie schütteln, damt sie wieder wach werden würde, aber die Kälte und die Erschöpfung machte ihre Augens so schwer und ihre Arme und Hände wollten sich nicht bewegen. Sakanas Hilfe war letzlich doch umsonst. Meli fielen die Augen wieder zu und sie sank neben Sakana nieder.