Die Straße nach Oriam

  • Nach geraumer Zeit schließlich trafen die Reiter auf ihn. Der erste von ihnen ritt an ihm vorbei und hatte ihm nur kurz zugenickt. Galador blieb stehen und blickte ihm nach. Auch wenn er schätzte, daß die anderen beiden Reiter es ebenso eilig hatten, wie es schien, richtete er sein Wort an den nächsten.


    Seid gegrüßt. Könntet Ihr für einen Augenblick nur Auskünfte über den Weg geben, der nach Süden führt?





    ooc: Wer antwortet ist egal. ^^

  • Shannon seufzte innerlich. Er würde dem Reisenden kurz antworten, alles andere hätte nur Aufsehen erregt.


    >>Die Straße führt nach Avalon, der Burg der Könige. Wenn Ihr Euch beeilt seid Ihr bald da. Sagt mir, Reisender, ist es noch weit, bis zur nächsten Raststätte?<<


    Wenn ich schon mit ihm reden muss, dachte Shannon, dann kann ich gleich ein paar Informationen kriegen...

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Galador sah in den Süden. Tatsächlich schien sich dort eine Festung zu erheben, aber auch ein schwarzer Kegel weiter entfernt davon. Er sah den Reiter, mit dem er sprach, wieder an.


    Ich weiß es nicht. Ich laufe erst seit einigen Meilen auf dieser Straße. Vielleicht kommt die nächste bald, vielleicht lange Zeit nicht.


    Der Mann richtete seine Augen wieder auf den dunklen Hügel.


    Ist dies ein Berg? Welchen Namen trägt er?

  • Bazti, der 2 Meter neben Shannon stand, beugte sich leicht zu ihm rüber, die Augen wachsam auf den Fremden gerichtet:


    "Wir sollten uns nicht zu lange hier aufhalten, es fängt bald an zu dämmern."


    Es beginnt zu nieseln

    Bazti bildet:
    Aus dem Metall einer Boing 747 kann man theoretisch
    6 Millionen Bierbüchsen herstellen.

  • Galador sah den anderen Mann nachdenklich an. Er hatte es offensichtlich ebenso eilig, wie der erste Reiter.


    Ich werde euch nicht wieter behelligen, wenn ihr mir meine Frage beantwortet habt.

  • >>Verzeiht bitte, ich war in Gedanken...dieser Berg ist das Schwarzjoch, wenn er Euch interessiert würde ich Euch raten mal mit den Anwohnern zu reden, es ragen sich eine Menge Legenden um diesen Ort...wir müssen jetzt aber wirklich weiter, tut mir Leid.<<


    Shannon drückte seinem Pferd sachte die Fersen in die Seite und ließ es antraben.

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Galador war sich nicht gewiss, ob es dem Mann wirklich Leid tat und als er zu Ende gesprochen hatte, ritt er bereits weiter. Er sah den drei Reitern noch eine Weile hinterher, bevor er sich selbst wieder auf den Weg machte, nun mit dem Ziel, den schwarzen Berg zu erreichen. Es lag wohl daran, daß er das Auffälligste im Land war, welches sich vor ihm ausbreitete und er ihn deshalb aufzusuchen versuchte. Er verließ die Straße nach einiger Zeit.

  • Missgelaunt ritt Gunther weiter. Er hatte noch gehört, was der Mann zu Shannon sagte. Warum er sich ausgerechnet für den Schwarzjoch, einen Berg in einer sonst wenig besuchte Gegend interessierte, blieb Gunther verschlossen. Erst musste er sich um weit wichtigere Dinge kümmern. Solange der Berg nichts mit seinen Plänen zu tun hatte, waren ihm die Vorgänge dort egal.
    Allmählich wurde dafür eine Rast bitter nötig, egal, ob es noch hell war, oder nicht. Gunther schwenkte plötzlich nach Osten von der Strasse hinunter, nachdem sie sicher vier weitere Meilen geritten warn. Das sollte fürs erste genug sein.


    Wir rasten jetzt. Wenn Lhum und ich ausgeruht sind, ziehen wir weiter.


    Schon stieg Gunther vom Pferd und machte sich daran eine geeignete Stelle zu finden.

    Seht, ich bin ruhig und ohne Scham, denn das Maß, mit dem ihr messt, soll an euch gemessen werden.
    Und da ich der Geringste von euch allen bin werde ich tun, was ihr vom Geringsten glaubt.
    Ich werde fluchen, rauben und töten.

  • Auch Bazti suchte sich einen geeigneten Platz und legte sich letztendlich unter einen Baum.

    Bazti bildet:
    Aus dem Metall einer Boing 747 kann man theoretisch
    6 Millionen Bierbüchsen herstellen.

  • Shannon setzte sich auf einen größeren Stein in der Nähe, nachdem er alles vorbereitet hatte und richtete sein Essen. Er hatte sich so hingesetzt, dass er BAzti im Blick hatte, dem er nicht vertraute.

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Gunther hatte sich etwas abseits hingesetzt, verborgen von Blicken von der Straße und den Wiesen auf deren anderer Seite. Ob er wirklich schlief oder nicht, konnte man nicht sehen. Er saß mit dem Rücken zu Shannon und Bazti, allerdings nicht, weil er etwa Bazti vertrauen würde. So war eher nichts davon zu sehen, was er wirklich tat. Ob er schlief oder doch den Dolch in der Hand hielt und nur darauf wartete, dass jemand sich von hinten anschlich, mit der Absicht, ihn zu überraschen.
    Langsam verging der Tag. Was davon noch übrig blieb verbrachte Gunther in der Ruhe, die er nötig hatte. Als es gänzlich dunkel geworden und Mitternacht schon nahe war, stand er auf. Er sah sich nach den anderen um und ob noch alles in der Gegend so zu sein schien, wie sie es vorgefunden hatten, als sie hielten.

    Seht, ich bin ruhig und ohne Scham, denn das Maß, mit dem ihr messt, soll an euch gemessen werden.
    Und da ich der Geringste von euch allen bin werde ich tun, was ihr vom Geringsten glaubt.
    Ich werde fluchen, rauben und töten.

  • Bazti wachte auf, als es dunkel wurde. Es nieselte immernoch. Bazti zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und holte ein Maisbrot aus seiner Tasche, der lange Ritt hatte ihn hungrig gemacht. Dazu trank er ein paar Schlucke aus seinem Trinkbeutel.


    Während des Essens sah er hinüber zu Shannon und zu Gunther. Gunther schien auch wach zu sein. Bazti fragte sich, ob Gunther und Shannon überhaubt geschlafen haben mochten.

    Bazti bildet:
    Aus dem Metall einer Boing 747 kann man theoretisch
    6 Millionen Bierbüchsen herstellen.

  • Ihm fiel nichts auf, was darauf schließen ließ, dass jemand nachts auch nur auf der Straße vorbeigekommen war. Aber nun hatte er es eilig.


    Wir haben viel zu tun. Noch diese Nacht will ich bei der Gilde sein.

    Seht, ich bin ruhig und ohne Scham, denn das Maß, mit dem ihr messt, soll an euch gemessen werden.
    Und da ich der Geringste von euch allen bin werde ich tun, was ihr vom Geringsten glaubt.
    Ich werde fluchen, rauben und töten.

    Einmal editiert, zuletzt von Gunther ()

  • Bazti spülte seinen letzten Bissen mit einem großen Schluck Wasser hinunter. Dann stand er auf und sattelte sein Pferd.


    "Ich wär soweit."

    Bazti bildet:
    Aus dem Metall einer Boing 747 kann man theoretisch
    6 Millionen Bierbüchsen herstellen.

  • Gunther stieg auf sein Pferd.


    Lhum, wir reiten weiter.


    So wie Gunther das Pferd nach Osten wandte, sah es ganz danach aus, als sei das die Richtung, in die es nun gehen würde. Es war noch etwas dunkler geworden.

    Seht, ich bin ruhig und ohne Scham, denn das Maß, mit dem ihr messt, soll an euch gemessen werden.
    Und da ich der Geringste von euch allen bin werde ich tun, was ihr vom Geringsten glaubt.
    Ich werde fluchen, rauben und töten.

  • Shannon packte sein zeug zusammen und steig auf sein Pferd, um an Gunthers Seite zu reiten. Bazti war noch ein kleines Stück hinter ihm und sattelte sein Pferd,a lso konnte er ungestört mit seinem Herren reden.


    >>Weshalb nennt Ihr mich nun auch Luhm? Es reicht mir wenn Bazti das nicht tut, aber Ihr...Ihr wisst ohnehin besser Bescheid, als die Anderen, also macht es keinen Sinn...Hauptsache unser kleiner hier, platzt nicht unter Leuten mit dem Namen heraus...<<

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Es macht Sinn. Lhum ist ein Teil deines Namens.


    Gunther sagte nichts mehr und würde auch nichts mehr dazu sagen. Er trieb das Pferd an, das nun nach Osten in die Nacht galoppierte.

    Seht, ich bin ruhig und ohne Scham, denn das Maß, mit dem ihr messt, soll an euch gemessen werden.
    Und da ich der Geringste von euch allen bin werde ich tun, was ihr vom Geringsten glaubt.
    Ich werde fluchen, rauben und töten.

  • Shannon wunderte sich über diese neue Eigenart seines Herren und trieb sein Pferd an um nicht den Anschluss zu verlieren. In diesem Tempo würden sie ihr Ziel bald erreichen, vorausgesetzt die Pferde hielten die Geschwindigkeit durch...

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • In der Stunde vor Morgengrauen, noch ehe der erste Hahn erwacht war, kam ein Mann auf einem dunkelbraunen Pferd von Norden her die Straße entlang geritten. Ein Reisender wie er war nichts Ungewöhnliches und die langen, schneeweißen Haare, die der Reiter, wohl um zu verhindern, dass sie Gefahr liefen ihm in einem ungünstigen Augenblick die Sicht zu erschweren, leidlich zu einem Zopf am Hinterkopf zusammengebunden hatte, waren, ebenso wie die Tageszeit, zu der er reiste, bestenfalls auffällig, aber keine Besonderheit für einen Greis, für den man ihn im Dunkeln halten mochte. Doch der Mann war nicht so alt, wie sein Aussehen es vermuten ließ. Sein Gesicht zeigte Falten in den Augenwinkeln und auf der Stirn, die nicht zu dem Gesicht eines alten Mann stimmen wollten, über dessen linke Hälfte eine grässliche, senkrechte Narbe verlief. Der Fremde brachte das Pferd mit einem sachten, aber entschiedenem Ziehen am Zaumzeug zum Stehen. Das Tier, das neben seinem Reiter überdies mit Tuchbündeln und Taschen aus Leder beladen war, tat noch einige Schritte, bevor seine Beine still standen. Eine Weile rührte sich der Mann nicht, sondern blickte nach Süden und nachdem er, was immer es in der Dunkelheit zu sehen gab, gesehen hatte, ritt er weiter, ab und an den Blick zu den Seiten gewandt.
    Nach weniger als einer Meile hielt der Fremde abermals und stieg auf der Höhe eines an der Oberseite abgesplitterten Felsstücks ab, das am Rand der Straße in den Erdboden eingesunken oder auch nur aus dem Boden ragte und durch Wasser und Frost von Rissen durchzogen war. Der Weißhaarige führte das Pferd am Zügel von der Straße hinab auf die nachtgraue Wiese, wo er dem Tier das Zaumzeug abnahm und ihm auf den Hals klopfte.


    "Friss etwas, du siehst dünn aus."


    Als hätte es die tiefe und unangenehm klingende Stimme des Mannes verstanden, begann das Pferd das Gras zu fressen, in das sein Reiter das Zaumzeug geworfen hatte. Dieser setzte sich indes, mit dem Rücken nach Westen, auf den Stein am Wegrand. Ein kalter Wind brachte die kaum von der übrigen grauen Landschaft zu unterscheidenden Baumwipfel eines nahen Waldes, der in südlicher Richtung lag, unversehens in Bewegung und das Geräusch des unregelmäßigen Wisperns der Blätter war schwach aus der Ferne zu vernehmen. Dies schien für den Mann, der mit unveränderter Miene in den Osten geblickt hatte, Anlass zu sein, das silberne Amulett, das an einer Kette um seinen Hals hing, unter dem Kragen des mit Nieten besetzten Wamses zu verbergen. Mit gleicher Sorgfalt lockerte er zudem das Lederbandalier, an dem auf seinem Rücken eine Schwertscheide befestigt war, in welcher ein Langschwert steckte und rührte sich dann wieder nicht mehr. Die Zeit verstrich.
    Die Grautöne der Nacht nahmen allmählich eine vielfältigere Schattierung an und das schemenhafte Land erschien zunehmend schärfer. Noch immer hielt der weißhaarige Reisende das Gesicht gen Osten gewandt und beobachtete, wie sich kaum zu sehen ein sanftes Rosa unter die langsam verblassenden Schatten mischte. Das Rosa wurde satter und damit auch andere Farben kräftiger, bis endlich die hellorangene Scheibe der Sonne, verschwommen an ihren Rändern, über der Welt aufstieg und ein gleichmäßiges Licht über die Ebenen warf. Die Schatten in den Senken blieben, selbst als die Sonne fast zur Gänze zu sehen war. Irgendwo, außer Hörweite des Fremden, musste ein Hahn krähen.








    Initium.