Der Schwarzjoch

  • <Nun, denn lasst uns aufbrechen. Ewig werden wir hier nicht auf etwas warten können, das nicht kommt...>

    Der Eine Ring :
    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
    ash nazg thrakatulûk, agh burzum-ishi krimpatul.


    Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
    Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

  • Salmar war bereits im Begriff, den steinigen Weg hinab vom Berg zu beginnen, doch bei den Worten Valorians drehte er den Kopf ein geringes Stück in dessen Richtung, blieb allerdings nur kurz stehen. Er hatte bereits einige ihm als passend erscheinende Silben im Sinn, allerdings sprach Salmar sie nicht aus, was vielmehr daran lag, dass der Fremde noch zugegen war. Der wahre Grund, weshalb er den Gipfel verließ, war nicht der Ankömmling gewesen, sondern die Nacht, die mit ihren Schatten jede Gestalt, die sich auf den Ebenen bewegte, schier unsichtbar machte. Erst am Morgen wollte Salmar zurückkehren, aber in der dazwischenliegenden Nacht das Versprechen bei Galador einlösen.
    Mit Umsicht begann er die steinigen Flanken hinabzugehen, die ihm nun mehr Verdruss bereiteten, als zuvor. Auf seinem Weg erkannte er am Nordufer des Sees schließlich ein aufflammendes Licht, das von einem kleinen Feuer stammen musste.

  • Shannon konnte seine Verwunderung verbergen, aber er entschloss sich vorsichtig zu sein. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Salmar. Dazu kam, dass Shannons ehemaligen Begleiter ihm auf das Wort gehorchten. Weshalb? Er entschloss sich ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen.


    >>Sagt mir Salmar, wie alt seid Ihr eigentlich?<<

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Er war leicht verwundert, dass Luhm, den jedenfalls Valorian so benannt hatte, Fragen an ihn richtete, doch war dies in gewisser Weise schon abzusehen gewesen.


    >>Siebenunddreißig Sommer oder Winter alt, je nachdem. Weswegen wollt Ihr dies wissen?<<

  • >>Ich bin informiere nunmal mich gerne über meine Mitmenschen. Ihr wisst schon, aus welcher Gegend sie kommen, was sie hierher verschlagen hat und so weiter.<<


    Shannon nahm ihm die Antwort nicht ab. Obwohl es schwer war in dem Gesicht unter der Kapuze ein Alter zu bestimmen, hatte Salmar etwas an sich, das ihn älter wirken lies...
    Shannon beschloss eine Auge auf ihn zu werfen und möglichst viel über ihn in Erfahrung zu bringen, um es Gunther später berichten zu können.

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Shannon schmunzelte.


    >>Nicht jeder wie es scheint...<<


    Er war gespannt ob er Salmar ein paar Fragen entlocken konnte, manchmal sagt die Art wie die Leute fragen, mehr über sie aus, als es eine plumpe Antwort je tun könnte.

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Jetzt war Shannon wirklich verblüfft, der Vorteil war, das er es nun ruhig zeigen konnte, da es zu seiner Rolle passte.


    >>Mit Verlaub, Ihr habt noch keine Fragen gestellt...<<

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • >>Mag sein.<<


    Nun schwieg Salmar wieder.
    Bald war der Fuß des Berges erreicht, trotz der Schatten, die er jetzt nach Osten hin warf und Salmar hielt auf einen Fluß zu, der aus dem Westen kommend in den Tränensee mündete.

  • Valorian und Kastor folgten ihnen schweigend in Richtung des Sees, den sie vom Berg aus gesehen hatten...


    <Hatte dieser Berg einen Namen?>

    Der Eine Ring :
    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
    ash nazg thrakatulûk, agh burzum-ishi krimpatul.


    Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
    Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

  • Shannon war froh den Tränensee sehen zu können, jedesmal wenn er am Schwarzjoch gewesen war, war es für ihn wie eine Wiedergeburt gewesen und er freute sich auf den Tränensee, dessen Anblick ihn schon immer fasziniert hatte.


    Valorians Frage hatte ihn überrascht, wie war es möglich sich an diesem Ort aufzuhalten, ohne das geringste über ihn zu wissen? Sein Verdacht, dass Kastor und Valorian nichts weiter taten als stur Salmar zu folgen, schien sich zu bewahrheiten. Er fragte sich nur wie es dazu gekommen war. Auch hatte er das Gefühl das Wesen der Beiden habe sich verändert, doch er kannte sie nicht gut genug um in dieser Hinsicht sicher sein zu können.
    Auf jeden Fall strahlte Salmar eine enorme Autorität aus und hatte die Gabe, Menschen an sich zu binden. Nicht wie ein Heerführer oder ein König, nein, er passte eher zu einer geistlichen Autorität, ein Prediger vielleicht. Doch auch das schien nicht zu passen...egal. Was es auch war, er würde es herausfinden und dem Herren der Schattengilde mitteilen.

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Dank des Pferdes hatte er den Berg in weniger als drei Stunden erreicht. Es herrschte Stille ringsum, nur durchbrochen vom Rauschen des Windes. So unfreundlich der Ort war, versuchte Galador dennoch erneut seine Hänge zu erklettern. Der Aufstieg war gefährlicher denn je.
    Erschöpft fand Galador schließlich den Gipfel in der gleichen Verwüstung vor, wie wenige Tage zuvor. Wind und Wasser würden ihr übriges tun und bald in die neuen Spalten einsickern, den Stein zerbersten lassen und vielleicht würde eines Tages Grünzeug auf den Flanken wachsen, selbst an diesem Ort.
    Nachdem er sich ausgeruht hatte, blickte Galador in den Westen und Norden. Außer kleinen Wäldern, die verstreut in den Wildnissen lagen und Marschen, welche inmitten eines Flußlaufes lagen, sah er nichts, auch keine schwarzen Gestalten, die eilig in irgendeine Richtung zogen. So waren die Orks auf und davon, aber es gab nicht viele Wege, die sie genutzt haben könnten. Der Fluß zerteilte das Land und nur im Norden war er leicht zu überqueren, wo sogar eine Straße darüberführte. Die Marschen waren für geübte Wanderer noch ein Weg, das Wasser zu überqueren, aber weiter südlich, wo ein weiterer Fluß in den anderen mündete und Hügel sich erhoben, wo er schon selbst gewesen war, ließ sich kein Weg mehr finden, den eine größere Schar nutzen könnte, überzusetzen.
    Galador entschied sich, zu den Marschen zu gehen und hier kurz zu bleiben. Im Südosten war der See zu sehen und dorthin sah er, um vielleicht doch zu erkennen, wer an den Ufern war. Aber er konnte nur einige Schatten ausmachen und er konnte nicht sagen, wer es war. Seufzend wandte er sich ab.