Der Schwarzjoch

>>Ebenso wenig, wie Ihr verneint. Es mag daher sein, dass ich Euch begleite.<<

Mittlerweile war Galador ein Stück entlang des Bergfußes nach Westen gegangen. Allerdings konnte er nun nicht mehr auf den Gipfel sehen und auch wer oben war, konnte ihn von oben aus nicht ausmachen, weil ein zerklüfteter Grat den Blick abhielt. Galador selbst sah nach Westen und ein seltsames Gefühl überkam ihn. Er musste an das Meer denken, an die rieseigen Wasser, die fern im Westen an die Ufer brandeten.

>>Ja, wenn er nicht gelogen hat.<<

>>Zum Ordensturm.<<

Nachdem Galador eine Weile still gestanden war, ging er weiter. Er suchte sich seinen Weg zwischen den Felsbrocken hindurch, die in den Steinschlägen zuvor von den Hängen herabgerast sein mussten. Doch manche lagen weit entfernt und es sah aus, als seien sie vom Gipfel aus hinfort geschleudert worden. Er hatte den Berg nun zur Hälfte umrundet und konnte für einen kurzen Augenblick vier Gestalten oben sehen, aber Galador hatte sie nicht erkennen können. Schließlich drehte er sich an jener Stelle um und ging zurück in Richtung Südosten, wo er zu Anfang gewesen war. Vielleicht würde jemand vom Berg herunterkommen.

>>Ihr wisst, was ich noch will. Eine Antwort. Oder was hält Euch davon ab, sie zu geben?<<

>>Von Anfang an.<<

Er drückte gegen das Heft des Schwertes, das nun wieder fest in der Scheide saß und blickte eine Zeit lang in den Süden. Selbst vom Hochsitz aus konnte man das Land nicht so weit überblicken, wie es vom Gipfel des Schwarzjochs möglich war.

>>Den Weg zum Turm werdet Ihr sicher finden können. Aber es ist schwer, ihn als Fremder zu betreten. Ich werde ein Weile hier bleiben und vielleicht später dorthin kommen.<<

Galador hatte lange genug gewartet. Er war dabei, sich wieder von den Hängen zu entfernen, als er irgendwo auf dem Hang oberhalb von ihm das Geräusch erklang, als ob jemand Steine und Geröll losgetreten hatte. Als er stehen blieb und wartete, erschien schließlich ein Hüne, der größte Mann, den er je in seinem Leben gesehen hatte. Es dauerte seine Zeit, bis er den Mann auch als Gefahr begriff und er legte die Hand an den Schwertgriff. Galador hatte nicht vor, den Mann zu verärgern oder ihm den Anschein zu liefern, darauf aus zu sein, ihn anzugreifen, aber besser war es, die Waffe schnell griffbereit zu haben. Als der Riese in Hörweite kam, rief Galador mit lauter Stimme.

Seid gegrüßt! Ich bin Galador, welchen Namen tragt Ihr?

So einfach kann ich das nicht sagen. Es war wohl der Berg, der mit auffiel, wie er hoch über dem Land steht. Habt Ihr dort oben Ausschau gehalten?

Vielleicht mit den drei anderen Menschen, die ich auf dem Gipfel gesehen habe? Aber was sollte man im Berg suchen?

Galador sieht seine Flanken an, als ob sein Blick durch das Gestein dringen könnte, auch wenn es freilich nicht so war.

Ja, jeder sucht etwas anderes, aber jeder für sich etwas von Wert.
Eine Frage habt Ihr aber unbeantwortet gelassen.

Salmar blickte Manrus nach, bis er außer Sicht war. Dann wandte er sich wortlos nach Westen und sah schweigend in diese Richtung, wo in weiter Ferne Wälder zu sein schienen. Doch in dieser Richtung lag auch das Meer, seine Heimat. Ohne sie dabei anzusehen, sprach Salmar zu Kastor und Valorian.

>>Ihr stammt von den Ufern der See, nicht?<<