Die Nordhöhen

    Salmar schwieg. Er nahm den Brief und verteilte dann alles, wie sie es geschrieben hatte, an die anderen. Als er schließlich Luhm, nachdem er zurückgekehrt war, die für ihn bestimmten Steine gab, sagte Salmar:


    >>Es gibt keinen weiteren Weg. Jedenfalls nicht für mich. Geht mit schwix.<<


    Worauf Galador sann, konnte sich Salmar denken. Er würde allein fortziehen. Salmar selbst würde nicht mehr nach Azaron suchen, dem einzigen Grund, weswegen sie zu den Nordhöhen gegangen waren.


    >>Geht nach Osten, Luhm.<<


    Dann wandte er sich ab, blickte noch einmal in alle Richtungen und wartete auf Galador.

    Galador wartete die Antwort von schwix nicht weiter ab, sondern wandte sich an Salmar. Er hatte sowieso nicht vor zu bleiben und wollte nur wissen, wohin jeder gehen würde und später vielleicht zu finden sei.


    "Ich muß zurück in den Westen, die Spur der Orks verfolgen und wissen, woher sie kommen. Aber ich muß schnell aufbrechen und den Winter außer Acht lassen. Bis zum Frühjahr kann ich nicht warten und es wäre dann zu spät."


    Galador seufzte.


    "Ich denke nicht, daß ich Lainwen jemals wieder sehen werde, selbst wenn ich zurück zum See komme. Richte ihr aus, ich sei hier gewesen, aber ich glaube, sie weiß es bereits. Unnütz war es also zu keiner Zeit, hier zu sein. "

    >>Nein, das ist es nicht gewesen.<<


    Dies war alles, was Salmar sagte, alles andere musste nicht ausgesprochen werden. Er kannte die Gründe, weswegen Galador ging, jeden einzelnen davon und umgekehrt was es ebenso.
    Salmar hatte nicht gedacht, dass Luhm sein Wort an ihn richten würde. Er überlegte lange und sah Luhm eine Weile nur ruhig an.


    >>Das müsst Ihr selbst sehen. Ich kann es Euch nicht sagen.<<

    "Dann bleibt nichts mehr zu sagen."


    Galador machte sich daran, alles für die Reise vorzubereiten, als schwix doch noch antwortete.


    "Gut, laßt es mich wissen, wenn Ihr etwas gefunden habt."


    Als Galador alles beisammen hatte, mangelte es ihm nur noch an einem Pferd und genug Wegzehrung. Er beschloß, die Festung aufzusuchen. Während er sich aufmachte, verabschiedete er sich, knapp, ohne viele Worte. Ein anderes Mal wäre mehr Zeit dazu als jetzt.


    "Lebt wohl Luhm und Ihr ebenso, schwix, bis zum nächsten Treffen."


    Vor Salmar verbeugte er sich kurz.


    "Ich werde so bald ich kann zurück sein. Aber ich glaube, du weißt, daß dies lange sein kann. Zeit ist wertvoll, für manche eben mehr, selbst wenn sie ewig leben. Lebe wohl!"


    Mit einem Nicken zu jedem der Anwesenden als letzten Abschied stieg Galador von dem Hügel herab und suchte einen Weg zurück zu den Übergängen.

    • Offizieller Beitrag

    ...Schwix verabschiedete sich allgemein in die Runde, sein letzter Blick ruhte
    auf Luhm, bis er dann langsamen schrittes in richtung Wald aufbrach. Lange
    war es her das er in den Wäldern war, und sein Elfisches Blut pulsierte durch
    seine Adern als sein Blick auf dem Blätterdach ruhte.


    Bevor er ging drehte er sich noch einmal um, griff in eine Tasche und holte
    drei Samen herraus. SIe waren Haselnussgroß glätzend und von scheinbar
    perfekt glatter Oberfläche. Er warf sie zu den anderen...


    "Pflanzt sie, wenn ihr mich braucht, einer für jeden"

    ...eine Sekunde später war er im Wald verschwunden...

    Schweigend folgte er Schwix. Er wusste nicht wann er zu der Schattengilde zurückkehren würde, wenn er es tat. Salmar hatte ihm die Richtung vorgegeben und Shannon glaubte, dass es Sakanas Wille war, also folgte er.

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

    Ohne auch nur noch ein einziges Wort zu sagen, wandte sich Salmar ab, als niemand mehr zu sehen war. Er zog die Kapuze über den Kopf, das Grün seines Umhanges vermengte sich mit dem der Hänge, nur vom Silber des Gürtels manchmal durchbrochen. Es schien, als würden seine Schritte den Boden nicht berühren, als er seines Weges ging, mehr ein Schatten, denn eine greifbare Gestalt:
    Einem Gespenst gleich verschwand er aus den Nordhöhen.