Die Nordhöhen

  • Wie es der Name verrät, liegen diese Höhen aus grauem Stein nördlich von Avalon, auf der Westseite des Voel. Die sagenumwobenen Vier Krypten liegen in ihren höchsten Gipfeln, die weit schwerer zu begehen sind wie die flacheren Anhöhen, die mehrere Meilen von Norden nach Süden verlaufen.

  • Nach einigen Stunden kamen die Nordhöhen in Sicht und da sie keinen unnötigen Umweg gegangen waren, hatten sie sie schnell erreicht.
    Salmar hatte jedes Wort von Galador und schwix mitverfolgt und bisher geschwiegen. Doch nun sprach auch er.


    >>Sobald ein Schwert einen Mann, der nicht üblen Absichten dient, vor Magie schützen muss, hat sie ihren Zweck verfehlt. Denn wie Ihr sagtet, schwix, sie bringt nicht nur den Tod. Ebenso wenig ist eine Klinge nur zum Angreifen gedacht. Natürlich kann sie töten, aber nicht, wenn es die Hand, die sie hält, nicht zulässt. Und Furcht. Ohne Furcht ist man ein Narr.<<

  • >>Und mit zu viel Furcht zu falschen Zeit ist man auch ein Narr, aber ein toter<<, schaltete Luhm sich ein, >>Furcht kann ebenso wie Wagemut die Wahrnehmung trüben, zu Unbedachtsamkeit und zu falschen Handeln führen.


    Doch in einem Punkt stimme ich Euch zu, Salmar, nicht die Waffe oder die Magie ist es die tötet, sondern die Person, die sie führt und ebenso wie bei Waffen, so kann es auch bei Magie geschehen, dass unbedachtes oder selbstüberschätztes Handeln oftmals schlimme Konsequenzen hat.


    Letztendlich ist es nie ehrenvoll jemanden zu töten, sei es von Angesicht zu Angesicht mit dem Schwert, sei es ein vergifteter Pfeil aus dem Hinterhalt, sei es ein wütender Zauber.


    Töten ist schrecklich und doch tun wir es immer und immer wieder. Wer von Euch hat noch nie getötet? Ihr solltet darüber nachdenken, bevor Ihr vorschnell über Andere urteilt.<<

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • >>Nicht alles muss zum Tod führen, ob Angst oder Furchtlosigkeit, ebenso wenig, wie jemand über den anderen geurteilt hat. Doch irgendwann muss ein Urteil einmal gefällt werden.
    Und eher die Magie wiegt in trügerische Sicherheit, mehr als jedes Schwert. Eine gute Absicht kann etwas Böses nach sich ziehen und umgekehrt. Oft glaubt ein Magier, dies beeinflussen zu können und missbraucht sie, was verheerend ist und man ist leichter mit ihr bei der Hand. Dem anderen zu sagen, er fürchte sich nur vor ihr, weil er ihr nichts entgegenzusetzen habe, widerspiegelt bereits das Gefühl, überlegen zu sein.<<

  • Bevor Galador antworten geben konnte, tat Salmar das an seiner Stelle. Er hatte bereits halb erwartet, daß er sich schließlich einmischen würde.


    So weit sollte das Gespräch gar nicht führen. Zumindest lag es nicht in meiner Absicht. Was ich erwidert hätte, wurde bereits gesagt. Ein Schwert ist ein Schwert, nicht mehr, ebenso wie die Zauberei.

  • Salmar schüttelte den Kopf. Galador nickte er allerdings zu, ehe auch er schwieg. Erst nachdem einige Augenblicke vergangen waren, antwortete er auf schwix' Mitteilung.


    >>In zwei Tagen kann man das Gebiet zwischen dem Wald und den Höhen gründlich durchstreift haben. Aber ich glaube nicht, dass sie einen Hinterhalt gelegt haben. Sie wissen nicht, dass wir in ihre Richtung laufen, jedoch kann es ein, dass sie schlicht auf Wanderer gleich welcher Art lauern. Trennen sollten wir uns jetzt auf keinen Fall. Um den Hinterhalt zu umstellen, sind wir wahrscheinlich zu wenige. <<

  • >>Mit Verlaub, ich biete mich an um als menschlicher Späher zu fungieren. Ich genoss eine lange und sehr gute Ausbildung und habe viel Erfahrung gesammelt. Eure Vögel haben gute Arbeit geleistet, Schwix, aber ich denke es ist nun an der Zeit, dass wir selbst handeln. Einer Euer Vögel kehrte nicht zurück und der, der ihn aufgehalten hat hätte vielleicht auch Gelegenheit gehabt die Anderen zu holen, doch er tat es nicht, weshalb?


    Vielleicht ist eben diese Nachricht als Falle gedacht, eine perfekt inszenierte Täuschung, dass diese Tiere sahen, was sie sehen sollten.
    Ich bin darin geübt Fallen zu erahnen und werde deshalb nicht so leicht in eine geraten, sollte es doch passieren, so habt Ihr im schlimmsten Fall nur Einen verloren und seid gewarnt.<<

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • >>Sehr gut. Am besten brecht Ihr gleich auf. Allerdings hätte es wenig Sinn, wenn Ihr Euch von uns allzu weit entfernen würdet. Für das Erkunden der Höhen fehlt die Zeit und ich muss zusehen, Azaron zu finden. Ich schätze, er ist nicht weit fort, aber vom Gipfel eines Hügels aus sollte er über kurz oder lang zu finden sein. Nur ist man dann selbst weithin sichtbar, wenn man auf einer Anhöhe steht. Wenigstens kann der Feind ihn nicht finden, wie verschlagen er auch ist.<<


    Von Sakanas Befinden sagte Salmar nichts.

  • >>Risiko ist immer dabei, wie gesagt, wenn ich es nicht schaffe, so seid ihr trotzdem gewarnt. Und ich bin wesentlich geschickter in solchen Situationen, als in einem offenen Kampf.<<

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • >>Ich werde das tun, was das beste für uns ist, wie auch immer das aussehen mag.<<


    Ohne weiter Worte drehte er sich herum und verschwand lautlos im Unterholz. Er wurde zu einem Schatten, dies war sein Element, wenn er nicht gesehen werden wollte, dann wurde er auch nicht gesehen, so einfach war das. Er schulterte den Bogen wieder und zückte stattdessen den langstieligen Dolch und in der anderen Hand eines seiner Wurfmesser. Vorsorglich zerrieb er etwas Erde auf den Schneiden um sich nicht durch eine Reflexion des Metalls unnötig zu verraten.
    Lautlos und voll konzentriert huschte er durch das Gebüsch, alle Sinne geschärft, die Nerven aufs Äußerste gespannt.
    Dies war Luhm, kalt und berechnend, ohne die Spur eines ablenkenden Gefühls, ohne Shannon.

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

  • Nachdem Luhm verschwunden und nicht mehr zu sehen war, drängte Salmar dazu, weiter nach Norden zu gehen, um keine Zeit zu vergeuden. Er blickte nun oft in alle Richtungen, weniger, um Luhm auszumachen, als vielleicht ein Zeichen von Azaron zu sehen, was der eigentliche Grund ihres Weges war. Salmar überlegte, was Azaron sagen würde, wenn Sakana stürbe. Er hatte sie zwar gewarnt, vorsichtig zu sein, aber sie war stur geblieben, etwas, was er schon von anderer Seite her kannte.
    Einige Wegstunden von ihnen entfernt kreiste ein Vogel am Himmel. Er schien etwas gefunden zu haben. Salmar sprach nun leiser als zuvor.


    >>Dort vorn fliegt einer der Späher. Wie es ausseiht ist er fündig geworden. Auf den Gipfeln sollten wir uns nicht sehen lassen, laufen wir besser an den Osthängen entlang.<<

  • Von Luhm war nichts mehr zu sehen, aber das war auch gut so, schlecht natürlich für ihre Feinde, wo immer sie sich befanden. Galador, der den Blick während ihres Marsches selten auf einen Punkt gerichtet hatte, sah nun nach Süden, um vielleicht einen Schimmer des Sees ausmachen zu können. Aber der Wald verdeckte die Stelle, an der er lag.
    Er lockerte das Schwert. Man konnte noch durch kein Zeichen außer dem des Spähers ausmachen, wo die Orks waren, aber es konnte leicht sein, daß sie hinter dem nächsten Hügel lauerten oder dort zumindest vorrüberzogen. Und noch war unbekannt, wie viele es sein würden.

  • Luhm blieb keine andere Wahl als das schützende Unterholz zu verlassen, wollte er noch mehr auskundschaften. Nach einem gründlichem Blick huschte er lautlos zu einem kleineren Hügel und drückte sich fest an das Gras als er dort war.
    Angestrengt lauschte er und glaubte das gutturale Lachen einiger Orks auszumachen. Es schien von einem weiter entfernten Hügel zu kommen, doch vermutlich hatten sie schon hier Wachposten. Vorsichtig glitt er um ein wenig um den Hügel herum und spähte vorsichtig auf die Rückseite. Tatsächlich war dort ein Späher, allen Anschein nach ein Mischling -halb Ork, halb Mensch. Er blickte zu den anderen Hügeln. Vorsichtig glitt Luhm wieder zurück und sah sich um. Links und rechts von ihm waren die Hügel etwas weiter entfernt, sollten dort auch Wachposten sein, so würden sie ihn nicht unbedingt bemerken, wenn er Acht gab. Er schmiegte sich an die Wand des Hügels und robbte dann behutsam auf die Spitze zu. Jetzt kam der gefährlichste Moment, in dem ihn jeder sehen konnte, der zufällig in seine Richtung blickte. Shannon zog vorsichtig einen schmalen Dolch aus seinem Gürtel, ließ ihn behutsam durch Daumen und Zeigefinger der linken Hand gleiten um kein Geräusch zu verursachen. Er zog die Klinge kurz über den Boden, um verräterische Reflexionen zu verhindern.
    Dann kroch er ein Stück weiter und konnte nun wieder den Wachposten sehen, der ihm den Rücken zugewandt hatte und locker an der Seite des Hügels lehnte. Luhm ging in die Hocke, wechselte den Dolch in die Linke.
    Dann sprang er ab. Seine Füße landeten in dem breiten Rücken seines Widersachers, die rechte Hand faste den Mund mit den Reißzähnen und riss ihn nach hinten. Noch bevor der Mischling reagieren konnte rammte Shannon ihn den Dolch in den Hals und zog die Klinge zur Seite.
    Er drapierte den Halbork wieder an die Wand des Hügels, dass es auf den ersten Blick so aussehen musste, als schliefe er und ließ ihn den Kopf auf die Brust sinken um den Blick auf die Wunde und das Blut zu verdecken.
    Als Zeichen für die anderen ritzte er ein 'L' in das Leder des Harnischs, dann wandte er sich der nächsten Hügelkette zu.


    ooc: Sorry Leute, aber ich tue mir grad etwas schwer mir was zu überlegen, was genau Luhm finden könnte, irgendwelchen Konkreten Vorschläge?^^

    Ein Baum hat Äste,
    das ist das Beste,
    denn wäre er kahl,
    dann wärs ja ein Pfahl!

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